Tierschutzverein für Berlin enttäuscht über Koalitionsvertrag
Nach dem Abschluss der Koalitionsverhandlungen von CDU und SPD zeigt sich der Tierschutzverein für Berlin (TVB) enttäuscht über die Ergebnisse für den Tierschutz.
„Das Tierheim, Berlins wichtigste Stütze in Sachen Tierschutz, wird hinsichtlich einer konkreten Förderung wieder einmal vergessen“, so die TVB-Vorsitzende Eva Rönspieß. „Die Berliner Politik will uns scheinbar weiter mit unseren Aufgaben allein lassen – keine finanzielle Stärkung in Sicht“.
Der Tierschutzverein für Berlin hatte zuvor eine Tierheimpauschale gefordert: „Ein Euro pro Berliner*in – das würde uns bei unserer Arbeit und damit den Tieren in Not schon sehr helfen“, so Eva Rönspieß dazu, „anders wird es uns kaum mehr gelingen, den gestiegenen Anforderungen an uns gerecht zu werden und die steigenden Kosten für den Betrieb des Tierheims Berlin zu stemmen.“ Der Koalitionsvertrag müsse in den folgenden Haushaltsverhandlungen finanziell mit Leben gefüllt und die versprochenen Tierschutzmaßnahmen gesichert werden.
Positiv bewertet die TVB-Vorsitzende, dass die Abschaffung der Rasseliste für Hunde als Ziel in den Koalitionsvertrag aufgenommen wurde – dies gelte es jetzt aber auch zeitnah umzusetzen. „Das ist seit Jahren eins unserer wichtigsten Anliegen. Dass dies jetzt von der neuen Landesregierung angegangen werden soll, macht Hoffnung.“ Auch nachhaltiges Taubenmanagement ist in Berlin überfällig und im Koalitionsvertrag von CDU und SPD verankert worden. Positiv auch das geplante Verbot von Wildtieren im Zirkus.
Was fehlt, ist einmal mehr das Bekenntnis zu tierversuchsfreien Forschungsmethoden und damit ein konkreter Plan zum Ausstieg aus Tierversuchen. Die Schaffung dringend benötigter Hundeauslaufflächen, ein Nutzungsverbot von Pferden zu kommerziellen Zwecken oder ein Böllerverbot zu Silvester – Fehlanzeige. „Das sind vertane Chancen – ein Bärendienst für den Tierschutz in der Hauptstadt“, so Eva Rönspieß. Der Tierschutzverein werde weiter für einen fortschrittlichen Berliner Tierschutz kämpfen und, wo nötig, kritisch begleiten und insistieren.